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Mehr Umsatz durch Service: Cross- und Upselling via VoiceBot

By Nicolas Bartschat | 25.08.2025

Kundendienst und Vertrieb rücken immer näher zusammen. Moderne Unternehmen erkennen: Exzellenter Service ist nicht nur Kostenfaktor, sondern birgt enormes Umsatzpotenzial. Gerade im telefonischen Kundenkontakt eröffnen Cross- und Upselling-Ansätze die Chance, Mehrumsatz durch Servicegespräche zu generieren. KI-basierte VoiceBots können hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Sie beraten Kunden nicht nur, sondern unterbreiten auch personalisierte Angebote, automatisch und im richtigen Moment. In diesem Artikel betrachten wir, wie VoiceBots Cross-/Upselling unterstützen, welche KPIs dabei steigen und zeigen Praxisbeispiele aus Branchen wie Retail, E-Commerce und Mobilität.

 

Service als Umsatzchance nutzen

Bestehende Kunden haben bereits Vertrauen gefasst, entsprechend hoch ist die Wahrscheinlichkeit, ihnen zusätzliche Produkte oder Upgrades zu verkaufen. Laut einer Marketing-Metrics-Studie liegt die Chance, einem Bestandskunden etwas zu verkaufen, bei 60–70 %, während sie bei Neukunden nur 5–20 % beträgt (1). Diese Diskrepanz zeigt: Im Servicegespräch schlummert ein riesiges Potential. Jeder Anruf oder Chat ist eine Gelegenheit, neben der Problemlösung auch Mehrwertangebote zu platzieren. Wichtig ist dabei, dass das Angebot relevant und hilfreich für den Kunden ist, dann wird es nicht als störender Verkauf, sondern als guter Service wahrgenommen.

Cross-Selling bedeutet, dem Kunden ein zum aktuellen Produkt passendes Ergänzungsprodukt anzubieten (z. B. Wartungspaket zum Stromvertrag oder Zubehör zum gekauften Gerät). Upselling zielt darauf ab, dem Kunden eine höherwertige Variante seines Produkts oder Services nahezulegen (z. B. ein Tarif-Upgrade mit mehr Leistung). Richtig eingesetzt, profitieren beide Seiten: Kunden erhalten eine Lösung, die besser zu ihren Bedürfnissen passt, und das Unternehmen steigert den Umsatz sowie die Kundenbindung. So ergab eine McKinsey-Studie, dass 78 % der Kunden personalisierte Empfehlungen als wertvollen Zusatz empfinden, und 45 % wurden durch Upselling-Angebote auf höherwertige Produkte aufmerksam (2). Eine Untersuchung der Harvard Business School beziffert das Umsatzpotenzial: Mit Cross- und Upselling-Maßnahmen können bis zu 30 % Mehrumsatz im Onlinehandel erzielt werden (3). Besonders Elektronik-Retailer profitieren davon, passende Zusatzartikel zum Hauptprodukt zu kombinieren, diese Branche sieht nahe 30 % Umsatzsteigerung durch solche Ansätze (4).

 

KI-gestütztes Upselling in der Praxis

Wie können VoiceBots hier konkret helfen? Ein VoiceBot im Kundenservice kann nach erfolgreicher Problemlösung gezielt weitere Angebote machen. Dank KI analysiert er Kundendaten (z. B. bisherige Käufe, Vertragsdaten) und erkennt Chancen für personalisierte Empfehlungen. AI-gestützte Upselling-Strategien steigern laut aktuellen Branchenanalysen den Umsatz durchschnittlich um 15 %. Gleichzeitig bauen sie die Loyalität aus: 80 % der Verbraucher kehren eher zu Unternehmen zurück, die personalisierte Empfehlungen anbieten. Denn der Kunde fühlt sich verstanden und gut beraten.

Beispielsweise könnte ein Kunde bei einer Mobilitäts-Hotline anrufen, um ein Problem mit seinem ÖPNV-Abonnement zu klären. Nachdem der VoiceBot das Anliegen gelöst hat, erkennt er aus den Daten, dass der Kunde regelmäßig ein bestimmtes Strecken-Ticket kauft. Der Bot könnte nun proaktiv ein Upgrade auf eine Netzkarte vorschlagen, die sich für den Kunden finanziell lohnt. Solche kontextbezogenen Upsells wirken serviceorientiert statt aufdringlich. Wichtig ist, dass der Bot in natürlicher Sprache argumentiert („Ich sehe, Sie nutzen oft Route X, wussten Sie, dass es eine Flatrate dafür gibt, mit der Sie sparen könnten?“). Dank Natural Language Processing (NLP) klingt das Gespräch dabei immer noch menschlich und freundlich.

Cross-Selling via VoiceBot kommt beispielsweise im E-Commerce zum Einsatz: Ruft ein Kunde bei einer Versandhandels-Hotline an, um eine Bestellung zu ändern, kann der Bot im Gespräch erkennen, welche Produktkategorie interessiert, und passende Zusatzprodukte empfehlen. Amazon berichtet, dass rund 35 % des Umsatzes auf automatische Produktempfehlungen entfallen (5) („Kunden, die X kauften, kauften auch Y“). Diese Mechanismen lassen sich in VoiceBots übertragen. Etwa könnte ein Bot nach einer erfolgreichen Problemlösung sagen: „Darf ich Sie noch auf ein Angebot hinweisen? Kunden, die Produkt A nutzen, sind oft auch an Service B interessiert, der gut dazu passt.“ Die Kunst besteht darin, Angebote zu unterbreiten, die wirklich relevant für den Kunden sind. Wenn der Mehrwert klar ist (z. B. Rabatt, Zeitersparnis, bessere Leistung), steigt die Erfolgsquote beträchtlich.

 

Erfolgskennzahlen und Umsatzsteigerungen

Wie misst man den Erfolg von KI-basiertem Cross-/Upselling? Ein wichtiger KPI ist die Upselling-/Cross-Selling-Conversion-Rate, also der Anteil der Servicekontakte, in denen ein Zusatzverkauf erzielt wird. KI-gestützte Systeme können diese Rate deutlich erhöhen, indem sie qualifizierte Angebote machen. Zudem steigt der durchschnittliche Bestellwert (Average Order Value, AOV). Simon-Kucher & Partners etwa beobachteten in Projekten Umsatzsteigerungen von 5–10 % allein durch manuelles Cross-Selling im B2B (6). Mit KI und Automatisierung lässt sich dieser Wert weiter steigern, weil jedes Kundeninteraktion systematisch genutzt wird. Auch die Konversionsrate insgesamt kann verbessert werden: In Checkout-Situationen erhöhen Cross-Selling-Angebote während des Kaufabschlusses die Verkäufe um etwa 3 % (7), VoiceBots können analog während eines Support-Gesprächs einen „In-call“-Verkauf fördern.

Ein eindrucksvolles Praxisbeispiel liefert ein großer E-Commerce-Händler in Zentraleuropa: Dort setzte man einen VoiceBot für Outreach-Kampagnen ein, um inaktive Kunden mit Angeboten zurückzugewinnen. Das Resultat: Bereits in der ersten Welle von automatischen Anrufen stieg der Umsatz um 54 %, insgesamt wurden über 6,1 Millionen € zusätzlichen Umsatz generiert. Die Konversationsrate des VoiceBots lag bei beeindruckenden 80 %, d. h. vier von fünf angerufenen Kunden ließen sich auf den Dialog ein. Diese Kennzahlen belegen, dass ein gut designter VoiceBot nicht nur im Service, sondern auch im Vertrieb sehr effektiv sein kann. Ein weiterer Vorteil: Diese Art von Outbound-Kampagne ließ sich kostengünstig skalieren, da der Bot 200.000 Kontakte in kurzer Zeit anrief ein Volumen, das mit menschlichen Agenten kaum wirtschaftlich realisierbar wäre.

Auch andere Branchen sehen Erfolge. Im Telekommunikationssektor nutzen Unternehmen KI-Algorithmen, um Kunden mit ablaufenden Verträgen proaktiv ein Upgrade anzubieten, oft mit hoher Erfolgsquote, da das Timing stimmt. Im Retail-Bereich führen Chatbots bereits im Webshop personalisierte Beratung durch, was im Schnitt zu 10–15 % mehr Umsatz führte. Ein Beispiel: GameXtreme, ein Händler in Asien, gewann durch AI-Empfehlungen über 10.000 Neukunden im ersten Jahr und steigerte den Stammkundenumsatz deutlich Hotels setzen Chatbots für Upselling ein, indem sie Gästen vor Anreise Zimmer-Upgrades oder Spa-Angebote anbieten, hier sind Umsatzsteigerungen von 7–10 % berichtet. Diese Beispiele zeigen: Service und Verkauf lassen sich durch KI verschmelzen, sodass am Ende sowohl die Kundenzufriedenheit als auch der Umsatz steigen.

 

Erfolgsfaktoren für KI-basiertes Upselling

Damit Cross- und Upselling via VoiceBot erfolgreich ist, müssen einige Punkte beachtet werden. Erstens die Datenbasis: KI kann nur relevante Angebote erstellen, wenn sie Zugriff auf Kundenhistorie, Präferenzen und Kontext hat. Eine Integration in CRM-Systeme ist daher wichtig, damit der VoiceBot weiß, wen er vor sich hat. Zweitens die Personalisierung: Angebote sollten individuell zugeschnitten sein. 78 % der Kunden erwarten, dass der Anbieter ihre einzigartigen Bedürfnisse versteht (8). Ein VoiceBot, der z. B. den aktuellen Tarif des Anrufers kennt und gezielt ein Upgrade mit klarem Vorteil anbietet, wird deutlich erfolgreicher sein als generische Angebote. Drittens die Timing und Gesprächsführung: Der Upsell sollte erst erfolgen, wenn das ursprüngliche Anliegen gelöst ist oder zumindest angemessen adressiert wurde, Service hat Priorität. Eine zufriedene Stimmung ist die Basis, um ein Zusatzangebot zu platzieren. Gut trainierte VoiceBots erkennen Dialogmuster und den Ton des Kunden; sie können sogar Sentiment-Analysen durchführen, um den richtigen Moment abzupassen.

Nicht zuletzt spielt die Akzeptanz eine Rolle. Kunden sind grundsätzlich offen für Empfehlungen, wenn sie als hilfreich empfunden werden. Eine Studie zeigt, dass 78 % der Kunden einen Anbieter wechseln würden, der eine bessere Customer Experience (CX) bietet (9), hierzu gehört auch, nützliche Zusatzleistungen proaktiv vorzuschlagen. Wichtig ist aber, dass der VoiceBot keinesfalls „auf Teufel komm raus“ verkauft, sondern wie ein gut geschulter Mitarbeiter agiert: freundlich, beratend und nicht aufdringlich. Unternehmen sollten die KPI Conversion Rate ebenso messen wie die Kundenzufriedenheit nach dem Gespräch (CSAT), um sicherzustellen, dass Upselling-Versuche nicht die Zufriedenheit schmälern. Ideal ist, wenn der Kunde den Mehrwert erkennt, dann verlässt er das Gespräch glücklich und mit einem erweiterten Kauf.

 

Fazit

Die Digitalisierung des Kundenservice eröffnet die Möglichkeit, Servicegespräche in Verkaufschancen zu verwandeln. KI-gestützte VoiceBots können Cross- und Upselling nahtlos in den Kundenservice integrieren. Die wirtschaftlichen Vorteile liegen auf der Hand: höhere Umsätze pro Kunde, bessere Auslastung der Kundenkontakte und gesteigerte Loyalität. Erfolgszahlen wie 15 % mehr Umsatz oder 30 % mehr Online-Umsatz durch KI-Empfehlungen (10) untermauern dies eindrucksvoll. Entscheidend ist, dass die Technologie kundenzentriert eingesetzt wird, mit personalisierten Angeboten zur richtigen Zeit. Dann wird aus „Service“ tatsächlich „Sales“ im besten Sinne. Unternehmen, die hier vorangehen, können einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung erzielen, da sie Umsatzpotenziale nutzen, die andernfalls brachliegen. Kurz: Mehr Umsatz durch besseren Service ist kein Widerspruch, sondern mit KI heute umsetzbare Realität.

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